Endlich war es wieder so weit. Ausnahmsweise ohne Doppelstock und ohne Anhängerkupplung ging es mit leichtem Übergewicht mit dem Flieger Richtung kroatische Adria. Gemeldet war ein Boot mit zehn Seglern. Vertreten wurde der ABC durch Gwen, Tim, Anja & Henny, der SCJ durch Reggie und der YCR durch Lotte. Vervollständigt wurde die Crew durch Milena, Felix, Miriam und Andi.
Unsere schnuckelige Yacht hörte auf den Namen Suzy und war eine kleine fünfzig Fuß Elan 50 Impression mit Lattengroß, Doppelruder, Außenkühlschrank, aber leider ohne Spinnaker. Durch weitere Luxusaccessoires konnten wir es mit zehn Leuten und zwei Schwimmringen (Jerome) gut auf kleinem Raum aushalten.
Die Wichtigste Regel der ausführlichen Sicherheitseinweisung: Nur das was durch den Magen geht, darf auch in die Toilette!
Ein kurzer Einkauf von zwei Stunden, eine erste Nacht an Bord im Hafen und los ging es an die Startlinie. Diese befand sich vor der Marina Kornati in Biograd.
Das optimale Segeloutfit an diesem Tag: Bikini oder wahlweise Badehose.
Ein brillantes, rückwärts gefahrenes Ablegemanöver schaffte beste Vorraussetzungen für die ersten Boje-über-Bord Übungen. Countdown: 5,4,3,2,1 Start! Die Segel werden gesetzt, Kurs Richtung Süd. Entspannt machten wir uns mit der Yacht vertraut. Mittags demonstrierte Andi seine Couscous-Kochtalente, die uns hervorragend für das Bojen-Manöver stärkten. Unter Segel fuhren wir 22 Seemeilen bis Tratinska auf Zirje. Nach einem Ankerlimoncello wurden die Schwimmtiere aufgepustet und die Badeplattform auf Standhaftigkeit getestet. Und dann haben wir wieder gegessen, diesmal Nudeln mit Tomatensoße und für den Bizeps gab es sogar Salat. Wir ließen den Abend mit einmaligen YMCA, Macarena und Cotton Eye Joe Tanzskillz ausklingen. Tipp: Am Flughafen sollte Gwennelynn nicht Macarena singen.
Unser allerliebster Freund, der stramme Max kam an diesem Abend auch kurz an Bord.
Segel-Tag 2: Frühsport. Wir waren erstmal schwimmen und dann wurde unter Segeln gefrühstückt. Natürlich proteinreich mit viel Rührei mit Marsalla. Da der Wind nicht ausreichte für die geplante Überfahrt nach Vis, fuhren wir Nachmittags eine Halse zurück zum Festland, nach Borovica, insgesamt 33 Seemeilen. Zwischenzeitlich wurde der Bootsmannstuhl fürs perfekte Foto an die Dirk angeschlagen.
Die Bucht von Borovica war relativ eng, also waren Landleinen notwendig. Tim und Reggie brachten mit dem Dingi die Leinen in Position und Henny fuhr mit der Yacht das Ankermanöver. Dieses Manöver managten wir, trotz Problemen mit der Ankerwinsch mit bravur, sodass schnell aus den Resten des Vorabends für die Crew gekocht werden konnte.
In einer halsbrecherischen Kletteraktion die Felswand hoch und wieder runter (im Dunkeln) wurden unsere Käsevorräte im dahinterliegenden Supermarkt aufgefüllt. So waren der Stramme Max und Toast Hawaii nach dem nächtlichen Nachtschwimmen gesichert Und Anja wurde bewiesen: Das Wasser glitzert doch!
Tipp: Eine Felswand sollte nicht als Rutsche genutzt werdern! Leggins könnten Schaden nehmen!
Segel-Tag 3: Frühsport im erfrischendem Wasser. Bei der zweiten Runde ums Boot lief leider der eine Fäkalientank über…
Schade, dass dessen Anzeige trotzdem noch leer zeigte.
Fluchtartig verließen wir das Wasser, setzten sportlich die Segel und auf den Schock gab es erstmal 3 Stunden Pancakes zum Frühstück?!???
Da leider nicht der Wind aber dafür die Sonne mitspielte entschieden wir uns spontan zu einem Badestopp in der blauen Lagune auf Drvenik Veli. Zur allgemeinen Erheiterung trug die „Ungeplante Düsseldorfer Jazzband“ auf dem nebenliegenden Kat bei.
Auch der Wind erheiterte sich, sodass wir unter Segel Richtung Milna fuhren, insgesamt 23 Seemeilen.
Dabei lösten wir knifflige Rätsel bei denen Tim besonders viel Nervenstärke zeigte.
Tipp des Tages: Wenn Dich Henny nach dem roten Punkt fragt, Renn weg! Oder frag Tim!
Nach einem unnachahmbaren Anlegemännover in die kleinste verfügbare Lücke (50 Meter) der ACI Marina Milna, bekamen wir direkt einen Anlegeschnaps aufs Haus.
Nun stand wieder unser liebstes Hobby an: Einkaufen! In nur drei Läden schafften wir den Großteil unserer Einkäufe und der Rest der Crew schrubbte das Boot. Seemännisch nutzten wir natürlich das Dinghi zur Anlieferung der Einkäufe quer über das Hafenbecken
Um auch den kulturellen Aspekt unseres Törn abzuschließen, testeten wir die kroatische Küche mit Cevapcici und einem KLEINEN Vorspeisenteller. Anschließend buchte Henny einen sehr schmackhaften Tauchkurs in der Cocktailbar und Gwennelynn probierte einen Landestypischen Cocktail der doch stark an Scheibenklar erinnerte.
So konnten wir jedoch mit bestem Durchblick zum Boot gelangen.
Bonustipp: Trinke keinen Scheibenklar in der Cocktailbar
- Segeltag
Nachdem bei Opa in der Backskiste keine Katzenbabys gefunden wurden und Anja für nur 25€ acht Laibe Brot und zehn Schokocroissants gekauft hatte, manövrierte Milena das Boot durch den immer noch extrem engen Hafen.
Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir leider nur Motorboot fahren und die 21°C Wassertemperatur wurden genutzt, um Hennys Hinter-dem-Boot-Herziehbrett auszuführen. Hierbei wurden neue Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt.
Abends landeten wir in der Marina Frapa in Rogoznica, wo nur sehr sehr kleine Yachten lagen. Tageslog: 22 Seemeilen. Das hier übliche Klippenspringen konnte leider aufgrund des gekippten Drachenaugensees nicht stattfinden.
Also musste Henny seine Guacamolekünste unter Beweis stellen und Lotte kümmerte sich, um die restlichen Dipps.
Weisheit des Tages: Konfuzius sagt: „Es gibt nicht zu viel Knoblauch“!
- Segeltag
Endlich Wind und kuschelige Segelhose.
Gegen die unangenehme Südwelle gab es für einen Teil der Crew eine Reisegold und los gings!
An diesem Tag segelten wir über 46 Meilen. Es war geil!
Schönster Moment: Mit einer 50 Fuß Yacht bei 10,5 kn auf der Glitsche!!!
Nachmittags kamen wir im Naturpark Telascica an und fingen in einem sauberen Mannöver die Boje. Dabei verließ der Bootshaken das Boot nicht.
Team Bergziege erklomm einen weiteren Berg und nach der sportlichen Anstrengung wurde natürlich im 22°C warmen Meer gebadet.
Abends wurde der Countdown zu Tims Geburtstag angestimmt.
Mit Luftballons und heimlich gezaubertem Geburtskuchen wurde ihm feierlich die DEINJUNGE (unbezahlte Werbung) Bierkühltasche überreicht.
Auch heute durfte der nächtliche Tauchgang nicht fehlen.
Tipp des Tages: Wenn jemand Bier kaltstellen möchte: Fragt Tim! Wenn ihr eine eigene Tasche haben möchtet: Fragt Micky!
Letzter Tag
Heute kann es regnen, stürmen oder schneien… okay, der Schnee war nicht mit dabei.
Frühsport: Geburtstags-Marsch zum Salzsee Mir und den Klippen von Dugi Otok.
Anschließend motorten wir hungrig durch die Inselformationen bis es ein ausgiebiges Geburtstags-Frühstück gab.
Die Hälfe der Crew viel ins Fresskoma und schlief während die wahren Männer mit Bärten (Henny, Andi, Gwennelynn und Geburtstagstim, der einzige mit Bart) das Schiff durch Sturm und Regen nach Biograd kämpften, insgesamt 20 Seemeilen.
Nach dem Anlegen besichtigten wir zu Tims Ehren die Biograd Boatshow im Hafen. Tims Geburtstag ließen wir mit Geburtatagspizza im Restaurant und anschließendem Geburtstagseis ausklingen.
Tipp des Tages: Habe niemals während eines Segeltörns Geburtstag! Es könnte peinlich werden!
Der Letzte Zieleinlauf fand am nächsten Morgen um 9 Uhr statt. Das Boot wurde übergeben und zur Siegerehrung gab es ein Restaurant Frühstück.
Weisheit des Urlaubs: Konfuzius wusste noch nicht: „Es gibt nicht zu viel Ajvar“
Abschließend war es ein sehr schöner Törn, den wir auf jeden Fall wiederholen werden. Über die Woche legten wir mit unserer Suzy 166 Seemeilen zurück. Reisegruppe Ajvar befindet sich nun gut gesättigt auf dem Heimweg.
Ein dreifaches Aj-var auf unseren Skipper Henny!
Gezeichnet Reisegruppe Ajvar
Anja, Tim, Henny, Gwendolyn, Lotte, Andi, Regine, Milena, Miri und Felix